Wenn wir uns von einem geliebten Menschen für immer verabschieden müssen, durchleben wir eine meist schwere Zeit der Trauer. Auch Kinder tun das, jedoch auf eine andere Weise als Erwachsene. Oft meinen wir, Kinder in solchen Situationen besonders schützen und vor allem bewahren zu müssen. Das ist nur bedingt richtig. Auch Kinder sollten sich mit der Endgültigkeit des Todes auseinander setzen. Beschönigungen oder Verschleierungen helfen ihnen nicht dabei, den Verlust besser zu verarbeiten, sondern sie irritieren.
Hier ein paar wertvolle Tipps, wie Sie Kinder in der Zeit der Trauer am besten unterstützen:
Vielleicht kennen Sie diese Situation: Freunde oder Bekannte haben einen lieben Menschen verloren, und eigentlich möchten Sie ihnen jetzt in dieser schwierigen Situation beistehen. Aber wie? Die Unsicherheit ist groß. Manchmal so groß, dass man lieber den Kontakt abbricht, als etwas falsch zu machen. Ist das die Lösung?
Nein. Trauernde brauchen Beistand, gerade von ihrer Familie und von Freunden. Doch wie dieser Beistand aussehen sollte, hängt ganz vom Trauernden ab. Sparen Sie nicht mit Zuwendung, überschütten Sie Ihren Freund/Ihre Freundin aber nicht damit. Gehen Sie auf die Bedürfnisse des Trauernden ein und nicht nach Ihren eigenen Bedürfnissen! Manche Trauernde wollen reden, seien Sie geduldig. Manche wollen nicht reden – ermutigen Sie, es dennoch zu tun. Bedrängen Sie jedoch den Trauernden nicht, sondern signalisieren Sie Ihre Gesprächsbereitschaft.
Verzichten Sie auf „Killerphrasen“ wie „das wird schon wieder“, „die Zeit heilt alle Wunden“, „Gott weiß, wozu es gut war“, … Solche Phrasen können unglaublich verletzen. Ein ehrliches „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!“, hilft dem Trauernden mehr als Trostfloskeln oder Ratschläge.
Der plötzliche Tod eines lieben Angehörigen kann in uns ein emotionales Chaos auslösen. Die verschiedensten Empfindungen werden wach. Zur Trauer über den Verlust mischt sich nicht selten Wut. Wut auf den Verstorbenen, auf Gott, auf vermeintliche „Schuldige“.
Mit unserer Trauer können wir und unser Umfeld meist gut umgehen, sie ist verständlich und nachvollziehbar. Die Wut jedoch erschreckt und verwirrt uns, sie plagt unser Gewissen. Denn wie können wir wütend sein auf jenen geliebten Menschen, der uns verlassen musste? Nur auf den ersten Blick scheinen diese Gefühle gegensätzlich. In Wahrheit gehören Wut und Trauer zusammen, sie sind Schwestern.
Die Trauer ist dabei die passivere der beiden, sie will, dass man sich zurückzieht und den Verlust wahrnimmt, den Schmerz spürt und zulässt. Die Wut ist die aktive der beiden Schwestern. Sie ist diejenige, die uns zeigt, dass etwas Wichtiges fehlt, die uns aber Energie gibt, antreibt und weiterkämpfen lässt.
Wichtig ist, dass man beiden einen Platz gibt, denn sie haben beide ihre Berechtigung und führen letztlich zur Bewältigung und Neuorientierung.
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