Heute werden in Tirol zirka 35 Prozent der verstorbenen Menschen eingeäschert, die Tendenz steigt. Die starke Zunahme der Feuerbestattung in den letzten Jahrzehnten hat ihren Grund zum einen in den deutlich höheren Kosten für eine Erdgrabstelle im Vergleich zum Urnengrab. Andererseits spielen auch ästhetische und hygienische Überlegungen eine Rolle.
Interessant ist zu wissen, warum die Feuerbestattung so viele Jahrhunderte lang nicht oder kaum mehr praktiziert wurde. Denn das Urnengrab war in Mitteleuropa zwischen 1250 und 750 vor Christi weit verbreitet. Der Grund für das vorläufige Ende der Feuerbestattung liegt im Christentum und in einem engen, wörtlichen Verständnis der Auferstehung der Toten zu suchen. Wenn der Körper des Verstorbenen bei der Auferstehung von Gott wieder zum Leben erweckt würde, bedeutete es eine Missachtung Gottes, den Körper durch Feuer zu zerstören.
Erst 1964 wurde im katholischen Kirchenrecht das Verbot der Feuerbestattung aufgehoben, sofern damit nicht die explizite Leugnung des Glaubens an die Auferstehung zum Ausdruck gebracht werden soll. Heute ist die Feuerbestattung der Erdbestattung gleichgestellt.
Unser Team arbeitet eng mit dem Krematorium Kramsach zusammen.
Viele Menschen nützen inzwischen ein Angebot des TrauerHilfe Krematoriums in Kramsach, das von den TrauerHilfe-Bestattern gemeinsam betrieben wird: Sie haben die Möglichkeit, Verstorbene noch bis zum letzten Gang zu begleiten. Der engste Familien- oder Freundeskreis trifft sich in einem eigens dafür eingerichteten Raum und verabschiedet sich in sehr persönlicher Atmosphäre ein letztes Mal. Wie das geschieht, bestimmen die Trauernden selbst. Es kann Musik gespielt werden, Kerzen brennen, die Hinterbliebenen bilden einen Kreis um den Sarg, legen letzte Botschaften als Briefe oder Bilder auf den Sarg oder gestalten ihn selbst mit Farben und Sprüchen. Bei dieser Form der Abschiednahme besteht auch die Möglichkeit, für den/die Verstorbene/n einen Stein im großen Mosaik des Krematoriums zu platzieren.
Wenn sich dann alle bereit fühlen, wird der Wagen mit dem Sarg in die Kammer aus rot glühendem Stein eingefahren. Diese Art des Abschiednehmens kann sehr tröstlich sein. Haben Sie Fragen dazu? Wir sind gerne für Sie da.